pea_nuts

1
deswegen
nehme ich die
zukunft vorweg
um
nicht immer das gleiche
erzählen zu müssen.

							2
							mit der humorlosigkeit
							eines überpünktlichen
							wehre ich mich gegen
							das pünktlichsein und
							komme immer ein biss
							chen zu früh oder zu 
							spät.

3
stehe vor deiner tür

aber handy aus

und keiner da

[…]

4
wenn
der weg
des geringsten
widerstands selbst
liebe bedeutet
gehe ihn
oft

5 
erst wenn ich
an dich denke
spüre ich die
konkrete dauer 
meines fehlenden
lächelns sehr.

6 
also 
redete ich 
unglaublich laut und 
fand darin 
den einbund des lebens.

 
7

hey wolke 

hast du etwas gesehen

was ich nicht kenne 

oder ziehst du weiter 

als ich es vermag?


8
kennstu das
wenn du
jemanden standpaukst
aber eigentlich
dieser jemand
selbst bist
deshalb entrüstest
du dich ja dermaßen
hebst deine
stimme
weißtu
das nennt man dann
doppelmoral.

9 
weiden kätzchen
sitzt wieder betrübt
im ast
nah gebaut
am wasser
...
 
10
wunderlich 
im neuen
stets das
vertraute
zu schaffen

11
der traum 
my friend
ist der versuch
nicht 
auf
zu 
wachen
.
.
.

12
keine angst der einbeinstand
harrender begebenheiten
noch in schwebe ist bestimmt
bloß der schräge brillenrand
über den die welt gesehen
deinen horizont bekommt.


13
um die dinge

auseinanderzuhalten 

braucht es 

die leere

14
warum
denken 
traurig 
macht
weildu 
(es)
denkst.

												15
						auf
					social media bin ich
						hauptsachlich
				um nichts zu verpassen
							was 
					furchterlich wäre.

 
16
die gedan_ken die
uns am meisten zu
schaffen machen
sind vielleicht nur
unzureichend 
erklärte g_efühle

				17
				aufgepasst
				nicht 
				melancholisch
				werden 
				über
				der 
				ganzen 
				armseligkeit
				der
				situation
				.

18
ihr sied
ein trottel wie ich.

19
tägliches mantra
ersthelferübung
selbsttranszendenz

	1x 		schrei	
	15x 	 	lachen
	etwas		zerstören
	10min.	        schlafen
	5		strecksprünge
	sich		loben
        2x		würgen
	1		gedicht

dauert vielleicht
sagen wir eine
halbe stunde.
						

20
						ein zweifelndes bellen
						nachts macht erbeben
						erstarkt des denkenden
						nichtdenkens wegen
						dem formlos gebilde
						fehlt fass noch fehlt boden
						[…]
21
narcissistic reflection:

es gibt genau 1 möglichkeit

entweder ich muss [sich] ändern

oder die welt muss [mich] ändern. 

22
really frei 
sein kindlich
trotz welt
vater staat
er ziehe 
uns wir 
sind nicht
stark genug. 
23
ich hasse
den zeitgeist
denn er ist eine
in mullbinden gehüllte 
frau die bevorzugt
in leeren räumen
auftaucht und mir
mit ihrem rechten
fuß den takt klopft
bzw
den marsch bläst
.
24
beim frisör
:
diese tätowierten pranken
:
ey brudi
:
du erregst mich.
25
übers wochenende in 				
einem fremden haus gewesen
dort familiäres kennengelernt 
panik heimwärts attackiert. 

26
setz dich ruhig auf meine brust
jeder hand denselben kopf
lauschen wir der raumeshaut
all dem was vergessen wird
wenn ein kleiner zeh sich dreht
zeig mir wo die mitte ist
wisse nichts muss alles kann_

27
manchmal vernichte ich thirty 				
gedichte am stück 
ohne dass etwas passiert 
manchmal esse ich nur einen vers
und mir wird furchtbar schlecht.
	


	28
fuck
meine yogalehrerin hatte recht
rippenbögen einsaugen schultern nach hinten
rollen steißbein verlängern immer atmen
das schult die haltung und fühlt sich richtig an
unverrückbar zwischen den eigenen handflächen
nur wäre ich irgendwie gern selbst draufgekommen. 


29
kein tag
passte mehr
den feuchten lücken
zwischen uns ich
gab dir einen
kuss.

30
in einem garten der wehenden fahnen
entrang ich den stoffen ihr weises geflecht
.
.
.
[xoxo]
31
wenn es regnet ziehe ich
eine jacke an in der
sehe ich sagt meine freun
din aus wie ein postbote
mit übergewicht.
32
dass man im alter gelassener wird
hat wohl damit zu tun dass man
schon einiges geschafft hat oder
gar nicht mal so viel geschafft hat
aber beides irgendwie ok ist
(denkt ein neunundzwanzigjähriger)
.

33
erholt und falschrum
im bett aufgewacht
vivide geträumt
34
				
fremde gräber sagen mir etwas
					
die angehöriger wenig
					
das eigene nichts
							
.
35
besondere form der
familienaufstellung
der gruppendynamische
totstellversuch man
möge geister sehen. 
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